Schwimmen für einen plastikfreien Fluss
Forscher haben herausgefunden, dass in der Donau mehr Plastikteile als Fischlarven umhertreiben. Über vier Tonnen Plastik gelangen jeden Tag aus der Donau ins Schwarze Meer*. Eins der gravierendsten Probleme ist Mikroplastik. Das Projekt „Cleandanube – swimming for a plastic free river“ zu Deutsch Schwimmen für einen plastikfreien Fluss – hat es sich daher zur Aufgabe gemacht auf Missstände hinzuweisen, die den langfristen Erhalt des Naturraums Donau gefährden. Das Ziel ist eine positive Veränderung im eigenen Verhalten sowie gesellschaftliche und politische Veränderungen zu bewirken.
„Es ist noch nicht zu spät – noch können wir die Meere vor dem Plastikmüll-Infarkt retten.“
Andreas Fath, Professor für Chemie an der Hochschule Furtwangen
*Quelle: Lechner et al. (2014) Environmental Pollution. The Danube so colourful: A potpourri of plastic litter outnumbers fish larvae in Europe’s second largest river
2.700 Kilometer für eine Donau voller Leben und Artenvielfalt
Um auf die Missstände aufmerksam zu machen durchschwamm Andreas Fath, Professor für Chemie, im Frühjahr 2022 die gesamte Donau vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer.
Begleitet wurde Fath auf seiner zwei monatigen Reise u.a. von einer Wissenswerkstatt, die flexibel eingesetzt und an Etappenorten aufgebaut wurde. Sie bestand aus verschiedenen Stationen zum Thema Plastik und Gewässer und richtete sich an interessierte Passantinnen und Passanten vor Ort sowie an Jugendliche und junge Erwachsende im Alter von 14 bis 25 Jahren im Rahmen eines Bildungsprogramms.
Im Forschungsteil des Projektes wurden regelmäßig Wasserproben entnommen, die nach ihrer wissenschaftlichen Analyse einen umfassenden Überblick über den Verschmutzungsgrad der gesamten Donau lieferten.
Analysiert und verglichen wurden u.a. die Belastung durch Mikroplastik, die Werte von Phosphat und Nitrat, die Leitfähigkeit, der PH-Wert, der CSBWert (Wert über die organische Belastung wie bspw. Pestizide oder Antibiotika) der Sauerstoffgehalt sowie die Trübung.
Die Schlüsselergebnisse der Analysen wurden der Öffentlichkeit während des Projektes online zugänglich und verständlich gemacht.
Abfall im Meer allgegenwertig
Diesen breit gefächerten und für die Zukunft wichtigen Ansatz von „Cleandanube“ unterstützt unser Verein daher als Hauptsponsor.
Denn auch Nathalie Pohl, Extremschwimmerin und Gründungsmitglied von „Menschen brauchen Menschen“ kennt die gefährliche Entwicklung: „Plastikflaschen, -tüten und sonstiger Abfall sind auf meinen Strecken allgegenwärtig. „Ich finde es wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen“.
Mit den „Ocean’s Seven“ will Nathalie Pohl die sieben wichtigsten und gefährlichsten Meerengen der Welt bezwingen. Am 17. August meisterte sie Meerenge Nummer fünf und damit als erste Deutsche überhaupt den 47 Kilometer langen Kaiwi-Kanal im Pazifik. „Wasser ist mein Element, deshalb ist mir der Schutz von Gewässern und Meeren eine Herzensangelegenheit“.
Das „Cleandanube“ Team um Professor Fath wurde auf der mehr als zweimonatigen Reise bei einzelnen Etappen von Filmteams begleitet. In der ARTE Mediathek ist hierzu ein halbstündiger Beitrag abrufbar:
Zuständig für die Planung und Umsetzung von „Cleandanube“ ist die AWP – association for wildlife protection e.V. Die AWP ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Seit 2014 initiiert der Verein erfolgreich Naturschutzprojekte im Donauraum und hat im Rahmen der Umsetzung ein umfassendes und belastbares Netzwerk mit NGOs und Einrichtungen vor Ort aufgebaut.